Seiten

03 August 2006

Granatapfel - Antioxidantien


Liebe Freunde von natürlicher Gesundheit!

Haben Sie seit dem letzten Newsletter schon Ihre eigenen Erfahrungen mit dem Granatapfel gemacht? Ich hatte Ihnen ja auch den Tipp gegeben, dass der Saft nicht nur für Kinder, sondern auch für Senioren eine gute Quelle für Vitamine und Antioxidantien sei. Nun, seit einer Woche habe ich auf unbestimmte Zeit meinen 94jährigen Schwiegervater in Pflege – ein ganz wunderbarer, gar nicht mühsamer Mensch trotz fortgeschrittenem Alzheimer und nur noch 10% Sehkraft. Essen tut er wie ein Kanarienvogel, und es ist fast unmöglich, ihn zum Trinken zu überreden. Obst? Mit viel gutem Zureden ein halber, klein geschnittener Apfel. Aber von meinem mit Wasser verdünnten Granatapfelsaft trinkt er zumindest täglich seine zwei Gläser.

Haben Sie schon einmal etwas vom „französischen Paradox“ gehört? Es handelt sich dabei um die Tatsache, dass in Frankreich, in einem Land, das nicht gerade für gesunde, fettarme Küche bekannt ist, trotz dieser Ernährungsweise weniger Herzinfarkte und Gefäßerkrankungen zu verzeichnen sind als beispielsweise in Amerika, wo sehr fettarm gegessen wird. Jahrelang haben Wissenschaftler dieses Phänomen hilflos bestaunt, und als man dann endlich den Grund wusste, stürzte die Erkenntnis Anti-Alkoholiker aller Länder in tiefe Verzweiflung. Es lag einfach am Rotwein!

Rote Trauben enthalten in der Schale ihrer Kerne (!) eine bestimmte Gruppe von Phenolen, also sekundären Pflanzenbausteinen. Bei diesen Phenolen aus dem Rotwein hat man nun fest gestellt, dass sie ganz starke Antioxidantien sind, also spielend mit den Freien Radikalen fertig werden. Der Angriff Freier Radikale, hier sind sich alle Wissenschaftler einig, ist ja der Hauptgrund für vorzeitiges Altern und viele Erkrankungen, vor allem der Gefäße. Diese ganz besonderen Phenole, zu denen auch das OPC gehört, finden sich immer nur in den Schalen und Rinden von Pflanzen und werden daher meistens nicht mitgegessen. Schade! Sie sind als Antioxidantien und daher als körpereigene Schutztruppe sogar kräftiger als Vitamin C.

Im Weißwein finden sie sich übrigens nur in sehr viel geringerer Menge, da beim Rotwein die ganzen Trauben länger zur Gärung in der Maische bleiben und so in den fertigen Wein übertreten können. Einzige Ausnahme von dieser Regel ist der griechische Retsina. Hier finden wir Phenole auch im Weißwein. Mäßig Rotwein trinken ist also gesund! Und wenn man ihn nicht mag? Ich kann Sie beruhigen. Man findet die gleichen Phenole auch in grünem Tee und – noch wesentlich höhere Mengen und noch wirkungsvoller – im Granatapfel, unserem eigentlichen Thema.

Verstehen Sie jetzt, warum selbst die Zeitschrift „medical tribune“, die nicht gerade in Verdacht steht, besonders viel von Naturheilkunde zu halten, es einmal ganz populär ausgedrückt hat: „Granatapfel schützt Herz und Penis“.

Die Phenole aus Rotwein, grünem Tee und Granatapfel sind aber nicht nur höchst wirkungsvolle Antioxidantien, es scheint, dass sie außerdem in der Lage sind, Arteriosklerose zu verhindern, indem sie das schlechte Cholesterin reduzieren und damit unsere Blutgefäße elastisch halten.

Wir alle kommen mit sauberen, elastischen Gefäßen auf die Welt, die sich dem jeweiligen Füllungszustand gut anpassen können und bei denen sich unser Herz nicht plagen muss. Im Laufe des Lebens lagern sich aber zahlreiche Substanzen an der Innenwand ab, die die Blutschläuche starr und unelastisch machen. Das Herz muss dann gegen diesen ständigen Widerstand ankämpfen. Außerdem sorgen diese Phenole auch dafür, dass selbst kleinste Unregelmäßigkeiten an den Gefäßwänden umgehend repariert werden. Stellen Sie sich alle Adern zusammen doch wie ein großes Verkehrsnetz vor: Es gibt Autobahnen, Bundesstraßen, aber auch Dorfstraßen und Feldwege. Nimmt man alle Blutgefäße zusammen würde dies eine Länge von 100.000km ausmachen, die da ständig in gutem, gepflegten Zustand gehalten werden müssen. Jede Straßenbaugesellschaft wäre überfordert. Unserem Körper gelingt es aber mit Hilfe der Phenole jeden einzelnen Punkt dieses riesigen Streckennetzes im Auge zu behalten. Unglaublich, oder?

**********************

Im nächsten Newsletter erzähle ich Ihnen ein wenig darüber, warum der Granatapfel seit jeher in allen Kulturen als Fruchtbarkeitssymbol und Aphrodisiakum galt, und was das für uns heute bedeutet.

Bis dahin, passen Sie gut auf sich auf,

Gabriela Vonwald

P.S.: Einfach zum Nachdenken:

Am 21. Tag nach der Befruchtung fangen ein paar Zellen plötzlich ganz regelmäßig zu zucken an – das spätere Organ Herz ist entstanden. Und es hört nie wieder damit auf bis zu unserer letzten Lebenssekunde. Wäre dieses Wunder nicht ein Grund, etwas pfleglicher damit umzugehen?

Keine Kommentare: